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Komplikationen in der Schwangerschaft
Mögliche Komplikationen in der Schwangerschaft sind beispielsweise eine Frühgeburt, eine Eileiterschwangerschaft oder Bluthochdruck.
Schwangerschaft

Komplikationen in der Schwangerschaft

Während leichte Beschwerden in der Schwangerschaft in der Regel zeitlich begrenzt und nicht gefährlich für Mutter und Kind sind, gibt es auch weitreichende Komplikationen, die sich auf die Gesundheit und das Leben der Mutter und des Kindes auswirken können. Manche dieser Komplikationen in der Schwangerschaft lassen sich behandeln, bei anderen kann eine körperliche Fehlfunktion zum frühzeitigen Abbruch der Schwangerschaft führen.

Eileiterschwangerschaft

Bei der Eileiterschwangerschaft, medizinisch als Extrauteringravidität bezeichnet, erreicht die befruchtete Eizelle (Zygote) die Gebärmutter nicht. Die Zygote nistet sich außerhalb der Gebärmutterhöhle ein. In den meisten Fällen geschieht dies im Kanal des Eileiters, seltener kommt eine Deplatzierung in der Bauchhöhle, dem Gebärmutterhals oder einem Eierstock vor. Nistet sich eine Zygote fälschlicherweise im Eileiter ein, erkennt der weibliche Körper dies häufig trotzdem als Schwangerschaft, weshalb meist die Menstruation ausbleibt.

Das Austragen eines Kindes ist mit einer Eileiterschwangerschaft nicht möglich. Die Eileiter sind nur begrenzt dehnbar. Wird eine Eileiterschwangerschaft nicht erkannt, kann der Eileiter reißen, was zu starken inneren Blutungen im Bauchraum der Frau führt. Dieser Zustand ist lebensbedrohlich, kommt aber in der Regel äußerst selten vor, da sich eine Eileiterschwangerschaft in den meisten Fällen durch Blutungen und Unterleibsschmerzen bemerkbar macht.

Zu einer Eileiterschwangerschaft kommt es bei etwa einem Prozent der schwangeren Frauen. Der behandelnde Gynäkologe wird die Schwangerschaft entweder frühzeitig medikamentös abbrechen oder bei einer Bauchspiegelung die Eizelle aus dem Eileiter entfernen. Ist das Wachstum bereits fortgeschritten, kann die Entfernung des vollständigen Eierstocks notwendig werden.

Frühgeburt

Als Frühgeburt bezeichnet man eine Niederkunft, bei der das Baby vor der vollendeten 37. Schwangerschaftswoche auf die Welt kommt. Häufig wiegen solche auch als „Frühchen” bezeichneten Babys weniger als 2.500 Gramm, was ihren Start ins Leben besonders kritisch macht. Dank des Fortschritts der intensivmedizinischen Betreuung ist es jedoch in vielen Fällen möglich, bereits ab der 30. Woche geborene Babys am Leben zu halten. In einem Brutkasten werden die Gegebenheiten im Mutterleib nachgestellt und die Frühchen durchgehend medizinisch überwacht und versorgt.

Die intensivmedizinische Betreuung ermöglicht vielen Frühgeborenen eine normale Entwicklung. In manchen Fällen haben zu früh geborene Kinder allerdings ihr Leben lang mit Beeinträchtigungen wie beispielsweise Entwicklungsstörungen, einem verzögerten Seh-, Sprech- oder Hörvermögen oder Epilepsie zu kämpfen. Je früher ein Kind geboren wird, desto höher ist das Risiko solcher Schädigungen.

Die Auslöser für eine Frühgeburt sind vielseitig. Bei manchen Frauen wird die frühzeitige Geburt durch einen schlechten Lebensstil (Rauchen, Drogen, ungesunde Ernährung) oder Stress eingeleitet. Häufig sind allerdings körperliche Ursachen wie Infektionen, ein vorzeitiger Blasensprung, Muttermundschwäche, Bluthochdruck oder die Bildung von zu viel Fruchtwasser der Auslöser.

Blutungen gehören zu den möglichen Komplikationen einer Schwangerschaft

Blutungen in der Schwangerschaft müssen nicht immer ein Anzeichen für gravierende Komplikationen sein, sollten aber zur Sicherheit ärztlich abgeklärt werden. Besonders in den ersten Wochen nach der Befruchtung haben viele Frauen Schmierblutungen. Während der Schwangerschaft kann ein Absinken des Progesteronspiegels Blutungen auslösen, was sich aber meist durch die Einnahme von Medikamenten mit Gestagen regulieren lässt.

In Verbindung mit starken Bauchschmerzen und ziehendem Stechen können Blutungen unter Umständen ein Symptom für schwerwiegende Komplikationen wie z. B. eine Eileiterschwangerschaft, eine Schwäche des Gebärmutterhalses oder eine drohende Frühgeburt sein. Um sicher zu gehen, dass die Schwangerschaft komplikationslos verläuft, sollen werdende Mütter bei Blutungen stets ihren Gynäkologen konsultieren.

Bluthochdruck in der Schwangerschaft

Ein schwangerschaftsbedingter Bluthochdruck (Gestationshypertonie) kommt bei bis zu fünf Prozent der schwangeren Frauen vor der 20. Schwangerschaftswoche vor. Bei bis zu zehn Prozent tritt er nach der 20. Schwangerschaftswoche auf. Bluthochdruck kann das Risiko für weitere Komplikationen in der Schwangerschaft erhöhen und ist deshalb behandlungsbedürftig. In Verbindung mit einer erhöhten Proteinausscheidung durch den Urin und Wassereinlagerungen kann Bluthochdruck eine Präeklampsie auslösen, was für Mutter und Kind gefährlich werden kann, da die Plazenta gegebenenfalls nicht mehr richtig durchblutet wird.

Eine weitere Komplikation ist eine falsche Lage des Kindes

95 Prozent der Babys kommen durch die Schädel- oder Kopflage zur Welt. Das bedeutet, sie liegen mit dem Kopf voran in Richtung Geburtskanal. Diese Kindshaltung ist in der Regel die optimale Position für die Geburt. Andere Positionen des Kindes, wie die Beckenendlage mit dem Po Richtung Geburtskanal und den Beinchen nach oben gestreckt oder die Querlage, bei der das Kind quer in der Gebärmutter liegt, können den Geburtsvorgang erschweren. Es gibt heute verschiedene Techniken, die dabei helfen sollen, dass sich das Kind bis zur Geburt noch in die gewünschte Kopflage dreht. Häufig lässt sich die Geburt aus der Beckenendlage nur anhand eines Kaiserschnitts vollziehen, um das Kind nicht zu gefährden. Die Lage des Kindes wird mit entsprechenden Kürzeln im Mutterpass vermerkt:

  • SL: Schädellage
  • QL: Querlage
  • BEL: Beckenendlage

Sabrina Mandel